Iris Templeton Foto: Wolfgang Schmidt


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Vita

1973 in Hohengehren (Baden Württemberg) geboren. Nach dem Abitur 1992 Studium bis zum Diplom 1998 in Freie Kunst, Kunsttherapie und Kunstpädagogik an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg. Umzug nach Hamburg. 1999 Studium der Psychologie an der Universität Hamburg. Seit 2000 freischaffend in Hamburg tätig. Zahlreiche Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen. Acht Jahre durch die Hamburger Galerie 22 vertreten. Nebenberufliche Tätigkeit in der GLS Bank. 2003 Heirat mit dem Kulturmanager Amadeus Templeton. Geburt der Kinder. Seit 2014 Arbeit im eigenen Atelier.

Portrait

Eine Staffelei ist nicht das Werkzeug von Iris Templeton. Die großen Bilder entstehen auf dem Boden ihres luftigen Altbauateliers im Hamburger Grindelviertel. Von allen Seiten aus wird die Leinwand mit kleinen, breiten, spitzen, oder flachen Pinseln, Farben sowie Filzstiften bearbeitet. In meist meditativer Stimmung umkreist sie das entstehende Kunstwerk, wechselt ihre Standpunkte, malt mal mit schneller Geste von hier, mal mit klarer Führung von dort aus.

Manchmal wird die Leinwand gekippt, damit flüssige Farbe herunterlaufen kann. Dann wieder dreht sie das Bild um 180 Grad, sodass die entstehenden Spuren in den Himmel weisen.

»Man kann auch in den Himmel fallen.« Dieser, von Iris Templeton gern zitierte Hölderlin-Satz, ist einer, der ihrer Sehnsucht entspricht. Ein eindeutiges Oben scheint es in den Bildern ebenso wenig zu geben, wie ein klares Unten. Ein Vorne kann auch ein Hinten sein. Die Künstlerin spielt mit dem Räumlichen, sie sucht die Dimension, sie findet die Farben, sie setzt eine Form.

Die Betrachter entscheiden, was sie sehen mögen. Frei sollen sie sein, das ist der Künstlerin wichtig. Sie lässt sich ungern festlegen, verwirft, übermalt, setzt Schicht über Schicht, reduziert, sucht eine ehrliche Aussage. Ihr ist es wichtig, dass die Exponate etwas bewegen, erfreuen, anregen – oder aufregen. Ergeben sich Einblicke, die die Aussichten ändern, so haben die Bilder ihr Ziel erreicht. Diese freisetzende Kraft in die Bilder hinein zu geheimnissen, entspricht ihrer Haltung.

Und wenn ein großes Bild wieder ein Stück weiter gekommen ist, dann entstehen aus den angerührten Pigmentfarben, aus den Tagesresten kunstvoll kleine Miniaturen. Ganze Stapel an A6-Blättern schichten sich auf. Serien entstehen, mal landschaftliche, mal florale und dann wieder nur abstrakte. Skizzenhaft sind diese Miniaturen und immer so, dass man die auf bündiges Holz geleimten Motive gerne ganz groß sehen mag.

Im Kleinen liegt das Große. Im Großen das Kleine. Grundsätzlicher kann ein Kunstbegriff nicht sein. Im umfangreichen Werk der Künstlerin findet sich dieses Doppelmotiv wie ein roter Faden, wie eine Laufspur, einer in den Himmel fallenden Wahrheit.

Ausstellungen

1996 Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg
1997 Galerie augenart, HH / „bläulich“
2000 Galerie 22, HH / „Ein Jahr, 365 Arten Postkarten“
2000 Galerie xprssns, HH
2000 Galerie 22, HH / „artverwandtschaften“
2001 Albertinen Galerie, HH / „farbweise“
2003 Galerie 22, HH / „ENOKI“
2003 Praxis Dr. Schultze & Dr. Rieger, Schenefeldt / „wechselspiel“
2003 Galerie 22, HH / „vorfreude“
2004 Galerie Mittelweg13, Hamburg
2005 Galerie 22, HH / „art goes christmas“
2006 Galerie 22, HH / „Künstler der Galerie“
2007 Galerie 22, HH / „Künstler der Galerie“
2004 – 2014 GLS-Bank, HH / Dauerausstellung
2016 Galerie im Tschaikowski-Haus, HH
2018 Tag des offenen Ateliers / 9.12.2018
2019 TONALi Galerie, HH /Einzelausstellung
2020 TONALi Galerie, HH / Einzelausstellung
2021 Ebschloss Residenz, HH / Einzelausstellung
2022 TONALi Galerie, HH / Einzelausstellung
2022 KunstPunkt, Augustenborg, Dänemark / Gruppenausstellung
2022 TONALi Galerie, HH / Einzelausstellung
2023 TONALi Galerie, HH / Einzelausstellung